Letztes Wochenende war Reisetag für die Dortmunder Herren, es ging ins Ferne Göttingen zum letzten Spiel der Hinrunde gegen den SCW.

Die Dortmunder Herren reisten mit hohen Erwartungen an sich selbst an. Nach 3 Siegen in 3 Spielen war die ungeschlagene Herbstmeisterschaft nunmehr nur 80 Minuten entfernt.

Doch die Hausherren zeigten früh, dass sie geneigt waren, diese Mission zu einer Herausforderung machen. Die Göttinger Hintermannschaft spielte aggressiv mit dem Ball in der Hand, und konnte schon bald die ersten Punkte erzielen. Gerade in den 10 Anfangsminuten schienen die Dortmunder Herren überrascht vom starken Spiel des SCW, sie kamen kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Nachdem jedoch der Ballbesitz einige Male die Hände gewechselt hatte, wurde das Dortmunder Angriffsspiel sicherer. Sturm und Reihe konnten einige Phasen zusammen spielen, und der Sturm kam durch Thiemo Gillar‘s ersten Versuch der Saison zum Ausgleich gegen die Göttinger. Doch der Gastgeber ließ in der Folge nicht locker, nutzte die eigene starke Reihe für Durchbrüche, und belohnte sich nach einem solchen auch mit einem weiteren Versuch. Zu dem Zeitpunkt wurde es den meisten Herren klar, das eine 80%-ige Leistung hier heute nicht zum Sieg führen würde.

Nun dass der Funke gesprungen war wurden die Dortmunder Herren von Phase zu Phase sicherer. Nach etlichen Phasen und gutem Raumgewinn ließen die Göttinger Verteidiger Richard Menzel zu viel Platz auf der Rechten Seite, welchen er zu seinem 3. Versuch der Saison nutzte. Auch die Erhöhung gelang, und die Dortmunder Herren führten nach 20 Minuten erstmals gegen die Gastgeber. Das Dortmunder Spiel wurde nun routinierter und so auch dominanter. Der Sturm zwang die Göttinger Verteidigung, die Linie eng zu stellen, was der Reihe den nötigen Platz schaffte. Dass auch Reihespieler das Sturmspiel beherrschen zeigte dann auch Marten Senger, der den Ball von seiner 9 bekam und sich 10 Meter vor dem Malfeld gegen 4 Verteidiger durchsetzte. Wenig später bekam Luis Callejas den Ball in ähnlicher Position, mit fast genau dem gleichen Endergebnis: Die Gegner prallten von seinem muskulösen Körper ab, und er platzierte das oval zart auf dem grünen Göttinger Gras. Bei kaltem, aber durchaus schönen Wetter sahen die Zuschauer eine spannende und mitreißende Halbzeit, welche mit 26-12 Punkten zugunsten der Dortmunder Herren endete.

Überraschenderweise konnten die Männer aus Dortmund direkt an die gute Spielphase der ersten Hälfte anknüpfen. Die Göttinger fanden weder im Sturm noch in der Reihe Lücken, welche sie zu gefährlichen Vorstößen hätten nutzen können. Anders war es bei den Dortmundern, die wieder und wieder die Lücken fanden, mit jedem Kontakt Raum gutmachten, und mit jeder Phase an Spielfreude zugewannen. So dauerte es nicht lange, bis Luis Callejas zu seinem 2. Versuch der Partie kam. Seelenruhig konnte er durch die 3 Meter große Lücke laufen, um die Punkte festzumachen. 5 Minuten später tat Marten Senger auf der Reihe das gleiche. In dieser Phase war auch Dortmunds Disziplin besser. Es wurden kaum noch Straftritte vergeben, und das flüssige Spiel spielte den Dortmundern in die Hände, wortwörtlich, denn Henrik Hartmann kam auf dem Wing auch zu seinem Versuch. Es sei hier erwähnt, dass es in der Regionalliga Westfalen nicht zum Standard gehört, dass ein Außenspieler auch einen Ballkontakt hat. Umso erfreulicher war der Umstand, dass schnelle auf der Reihe auch den Angriffen ein schnelles und positives Ende setzen konnten.

Das Spiel ließen die Dortmunder sich fortan nicht mehr aus der Hand nehmen. Bezeichnend für die Dominanz der Dortmunder Herren war eine eigene Maul (Paket), welches von 4 Spielern über fast 40m Richtung Göttinger Mallinie geschoben wurde. Aus dieser Maul resultierte dann auch tatsächlich Luis Callejas 3. Versuch des Spiels, und der glückliche Mexikaner machte seinen ersten Hattrick im Dortmunder Trikot perfekt. Auch die Reihe hatte noch nicht genug, und hatte dank einer Vielzahl von Optionen keine Mühe, auch Björn Grabinski zu einem Versuch zu verhelfen. Direkt nach Wiederantritt tanzte Richard Menzel erst seine Gegenspieler aus, um kurz darauf einen weiten Ball nach außen zu spielen, der von Semih Ibicioglu auf dem anderen Wing wunderbar auf den innen kommenden Marten Senger gespielt wurde. Auch er machte seinen Hattrick perfekt. Zu guter letzt belohnte sich Richard Menzel für seine Tagesleistung, und legte seinen 2. Versuch des Spiels.

Dann war Schluss in Göttingen, und die Dortmunder Herren feierten die erste Herbstmeisterschaft seit der Vereinsgründung. Nicht nur das wurde gefeiert, es wurde auch die Hochzeit von Teamkollege Nelson Schröder gefeiert, der sich fast zeitgleich mit dem Dortmunder Sieg seiner Frau das Ja-Wort gab. Ein durch-und-durch erfolgreicher Tag für den RFC Dortmund, der ohne die Mühen des SCW Göttingen und der zum Spiel erschienenen Zuschauer wohl nur halb so schön gewesen wäre. Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft der Göttinger, für ein hartes und faires Spiel, und freuen uns aufs nächste Jahr. Doch bis dahin

HERBSTMEISTER, HERBSTMEISTER, HEY, HEY

Man of the Match: Der Sturm
Dick of the Day: Nelson Schröder (fürs Heiraten)

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